
Was sind Bienenwachstücher und wozu benutze ich sie?
Bienenwachstücher sollen Frischhalte- und Alufolie ersetzen, ganz natürlich und immer wieder verwendbar. Die Idee, Bienenwachstücher für diese Zwecke zu benutzen, ist schon ziemlich alt – fragt mal Eure Omas, vielleicht erinnern auch sie sich an diese Methode!
Woraus bestehen Bienenwachstücher?
Wie der Name schon sagt: die wichtigste Zutat für die Tücher sind Stoff und Bienenwachs. Am besten eignet sich Bio-Baumwolle, die nicht allzu dick gewoben ist. Da die Tücher mit Lebensmitteln in Berührung kommen, solltet ihr auf Bio-Qualität achten!
Die verwendeten Stoffe dürfen dabei keinesfalls dehnbar sein!
Auch beim Wachs ist Bio-Qualität wichtig! Wenn ihr nicht im Internet bestellen wollt, schaut doch mal, ob ihr einen Imker in der Nähe habt – selbst wenn der keine Bio-Zertifizierung hat, ist es oft nachhaltiger, das Wachs vom Imker des Vertrauens in der Nähe zu besorgen.
Weitere Materialien sind Kolophonium (Kiefernharz) und Öl. Das Harz erhöht die „Klebrigkeit“ der Tücher und sie haften besser, wenn man sie erwärmt hat, das Öl erleichtert die Verarbeitung.

Wie reinige ich Bienenwachstücher?
Am besten säuberst Du die Tücher mit einem feuchten Tuch. Das Wasser sollte nicht zu heiß sein! Ein Spritzer Spülmittel hilft, wenn das Tuch stark verschmutzt ist.
Wichtig: Das Tuch nicht ins Wasser tauchen, vor allem nicht in heißes Wasser! Dadurch löst sich das Wachs.
Wie lange halten Bienenwachstücher?
Je nachdem, wie gut man die Tücher pflegt, können sie auch über mehrere Jahre gute Dienste leisten.

Kann ich Bienenwachstücher reparieren?
Wenn der Stoff schon Löcher bekommt, würde ich eher zu neuen Tüchern greifen! Wenn aber nur die Wachsschicht dünner wird, kannst du ein bisschen Wachs über das Tuch streuen und es zwischen zwei Blatt Backpapier aufbügeln.
Also: Backpapier – Tuch – Wachs – Backpapier – Bügeln.
Kann ich Bienenwachstücher selber machen?
Klar! Im einfachsten Fall schneidest Du einfach ein Stück altes Bettlaken zu, schmilzt dein Wachs und bügelst das Tuch anschließend wie bereits beschrieben.
Ich gehe folgendermaßen vor: Ich mische in einem Topf Wachs (70 %), Kolophonium (ca. 5%) und Bio-Sonnenblumenöl (25%) und schmelze die Mischung in einem Wasserbad. Dadurch kann ich gewährleisten, dass das Wachs nicht zu heiß wird – denn zu heißes Wachs kann zum einen zu Brennen beginnen, andererseits kann die antibakterielle Wirkung darunter leiden.
Ist die Wachs-Mischung geschmolzen, nehme ich meine zugeschnittenen Tücher und pinsle die Mischung einseitig auf den Stoff – es sollte alles bedeckt sein, aber nicht zu dick aufgetragen. Je dicker die Wachsschicht, desto schwieriger das anschließende Bügeln.
Denn nun werden die Tücher zwischen zwei Backpapier-Blätter gebügelt. Das Bügeleisen auf Baumwolltemperatur stellen und zügig das Wachs auf dem Stoff schmelzen – so dringt das Wachs gut in die Faser ein. Wichtig ist dabei, das überschüssige Wachs über den Rand des Stoffes hinaus zu „schieben“. Ist das ganze Wachs flüssig, zügig das noch heiße Tuch zwischen den Backpapierblättern hervorholen und trocken lassen.
Fertig!
Was muss ich sonst noch beachten?
Bitte wickle keinesfalls rohes Fleisch oder rohen Fisch in die Tücher ein! Eventuelle Bakterien bekommt man nicht mehr aus dem Stoff – dieses Gesundheitsrisiko solltest Du nicht eingehen!
