Dieser Beitrag stammt aus der Reihe: ich habe nachgedacht und bin der Ansicht, dass ich meine Weisheit unbedingt mit der Welt teilen muss!
Okay, ernsthaft: natürlich habe ich recherchiert, was die klugen Köpfe so für das kommende Jahr in Sachen Ökologie, Wandel und Nachhaltigkeit erwarten. Aber ein paar Sachen liegen auch auf der Hand, sodass ich davon ausgehe, dass sich dieser Trend entweder fortführt oder noch viel größer wird.
Darum: here we go und Ende 2021 dürft ich mich dann festnageln! 😉

Remote Working
Warum ist das ein Trend?
Corona hat die Spielregeln innerhalb weniger Tage verändert. Während vor dem Lockdown in den meisten Unternehmen nur einzelne Personen von zu Hause aus arbeiten konnten/ durften, planen 80% (Ö) der Arbeitgeber, auch in Zukunft verstärkt Teleworking anzubieten. [1]
Ist dieser Trend wirklich nachhaltig?
In vielerlei Hinsicht: zwar ist der Unterhalt der notwendigen IT-Infrastruktur energieintensiv, doch zugleich können Unternehmen dadurch Fläche einsparen – Deutschlandweit geht man davon aus, dass durch das verstärkte Homeoffice bis zu 2ß% weniger Büroflächen gebraucht würden. Das hätte auch den Nebeneffekt, den Wohnungsmarkt in Großstädten zu entlasten. [2] Daneben versuchen auch immer mehr IT-Unternehmen, Net Zero zu erreichen. [2a] Und: in Österreich legen PendlerInnen täglich 3,5 Millionen km für ihre Arbeitswege zurück. [3] Das sind, allein in Österreich täglich 8.750 Tonnen Co2-Äquivalente. [3a]

Weniger Fleisch
Warum ist das ein Trend?
Auch wenn die Fleischproduktion weiterhin auf einem hohen Niveau stagniert: der Absatz von Ersatzproduktion steigt deutlich. Während im jahr 2019 14.700 Tonnen Ersatzprodukte verkauft wurden, waren es 2020 37% mehr: rund 20.000 Tonnen. [4] Und: Inzwischen bezeichnen sich rund 6,5 Millionen Deutsche als Vegetarier.
Ist dieser Trend wirklich nachhaltig?
Die weltweite Agrarindustrie trägt mehr zum Klimawandel bei als die Öl-Industrie. [5] Das geht vor allem auf das Konto der Tierprodukte (rund 70%). Das bedeutet natürlich im Umkehrschluss, dass das Einsparen dort besonders schnell eine Wirkung zeigt: Mit 1.704 kg CO2 pro Jahr stößt die carnivore Ernährung deutlich mehr aus als die vegetarische (1.280) oder die vegane (1.040 kg). [6] Und nicht zu vergessen: jede:r Deutsche isst jährlich 150 Tiere. [7] Das sind 150 Lebewesen, die nicht sterben müssen.

Mehr Eco-designed products
Warum ist das ein Trend?
Nachhaltigkeit hat den Mainstream erreicht. Vor allem die junge urbane Bevölkerung legt Wert darauf, nachhaltig und fair zu kaufen, etwas Gutes zu tun. [8] Und das spiegelt sich im Absatz wider: denn obwohl „sustainability marketed products“ (SMP) nur 16% des Marktanteils ausmachen, ist das Wachstum in diesem Bereich enorm (55%). Besonders die Bereiche Essen, Textilien und Lifestyle hat hier großen Anteil. [9] Allein in Deutschland ist der Umsatz durch „grüne Produkte“ 2020 auf 3,1 Billionen € angewachsen.
Ist dieser Trend wirklich nachhaltig?
Das kommt leider drauf an… Denn Nachhaltigkeit ist ein Marketing-Begriff geworden, der mit leeren Worthülsen um sich wirft – und damit oft Erfolg hat.
Denn natürlich macht es Sinn, fair (dem Menschen zuliebe) und nachhaltig (der Umwelt zulieb) zu kaufen. Das spart je nach Produkt CO2, Wasser, Anbaufläche etc. Nur kann man sich nicht immer darauf verlassen, dass alle Claims auch erfüllt werden. Beliebtes beispuel: RWE und der „Grüne Riese“ – und das von einem Unternehmen, das gerade einmal 2% seiner Energie aus erneuerbaren Quellen bezog. [10]

Ökostrom wird billig(er)
Warum ist das ein Trend?
Vielleicht zeigt sich hier das erste Mal für alle deutlich: nachhaltiges Wirtschaften _ist_ billiger. In den letzten zehn Jahren fiel der Preis von Solarenergie von 359$ pro MWh auf 40$. Das sind 89% Preissenkung. Eine Megawattstunde Onshore-Windenergie kostete 2019 41$. Zwar sank auch der Preis für Gas (83$ auf 56$), doch der Preis für Atomkraft stieg, bei Kohle blieb er annähernd gleich. Mit diesem Preisverfall nahm auch der Anteil der erneuerbaren Energieträger in der Nettostromerzeugung zu und lag 2019 bei knapp 50%. [11]
Ist dieser Trend wirklich nachhaltig?
Ja. Denn die energiebedingten Emissionen, also die Emissionen, die durch Umwandlung von Energieträgern z.B. in Strom und Wärme entstehen, machen rund 85% der deutschen THG-Emissionen aus. Dieser Trend ist zwar bereits seit 1990 rückläufig, doch liegt der Anteil der Energiewirtschaft bei fast 50%. Hier lässt sich also gut und effektiv ansetzen. [12]
Was meint Ihr? Sind das die Trends für’s kommende Jahr? Was kommt sonst noch? Lasst gerne Eure Meinung in den Kommentaren da!
Maria
