Der Rasierhobel ist einer dieser Zero-Waste-Swaps, den die einen sofort, die anderen nur sehr zögerlich umsetzen. Ich habe eher zur zweiten Gruppe gehört, so groß war die Sorge, dass ich mir mit diesem scharfen Rasiermesser mindestens die Haut abziehe.
War dann doch nicht so schlimm – im Gegenteil. Am Ende habe ich mich weniger geschnitten als vorher mit dem Systemrasierer.
Was mir allerdings mehrfach passiert ist: ich habe in die Klinge gegriffen, wenn der Rasierhobel in meinem Kosmetik-Täschchen lag. Weil ich aber spätestens nach dem dritten Mal keinen Bock mehr auf Pflaster hatte, habe ich mir was überlegt. Und damit Euch das mit den Schnitten am Finger gar nicht erst passiert, kommt hier die Anleitung.

Was man braucht
- das Schnittmuster oder Papier und Lineal
- Lederreste, Kunstleder etc. [fester Stoff, der nicht ausfranst]
SChritt 1
Druck Dir das Schnittmuster aus oder übertrag die Maße mit Stift und Lineal (am besten auf Schmierpapier. Zero Waste und so ;)) Und dann kontrollier erst einmal, ob das Schnittmuster für Deinen Rasierhobel passt. Nachdem die Größe der Rasierklingen standardisiert ist, sollte das bei allen Hobeln gut passen. Das Einzige: eventuell musst Du das Loch für den Griff vergrößern.

Schritt 2
Eigentlich geht das Ganze sehr schnell: schneide das Schnittmuster aus, leg es auf die linke Seite des Leders und zeichne es nach. Dann schneidest Du das Ganze aus – fertig.
Klingt einfach – ist es auch! Das einzige „Problem“ ist die Nutzung von Leder. Dazu habe ich darum ein paar Gedanken.
leder -Geht gar nicht?
Ich mag Leder als Material sehr gerne. Aber ich kaufe niemals neues Leder. Leder zu konsumieren ist für _mich_ genauso wenig vertretbar wie Fleisch oder Pelz zu kaufen. Allerdings bekomme ich immer wieder alte Stoffsammlungen von Bekannten geschenkt oder vererbt und da sind oft Lederstücke drin. Und die benutze ich durchaus.
Alternativen zu Leder
Es gibt einige vegane Alternativen zu Leder, die sich aber, so zumindest meine Fern-Diagnose nicht alle eignen. Ich freue mich sehr, wenn ihr etwas ausprobiert und es in die Kommentare schreibt.

- Kunstleder eignet sich grundsätzlich gut, es sollte allerdings eine gewisse Dicke habe. Getestet habe ich mit Nappaleder-Imitat (dem hier) und mit Veloursleder-Imitat (hier). Beide sind grenzwertig dünn, wobei das Nappaleder eher funktioniert.
- Papierleder ist eine Art waschbares Papier in Lederoptik. Ich denke aber nicht, dass es sich für dieses Projekt eignet, da es steifer ist als normales Kunstleder.


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